"Gibt es eigentlich noch Wild in unseren Gefilden?" Wird sich manch einer fragen, wenn er von der Wildsaison im Achterhoek hört. Die Niederlande gehören schliesslich zu den dichtest bevölkerten Ländern der Welt. Sechzehn Millionen Einwohner, ein dichtes und intensiv genutztes Strassennetz, weitläufige Industriegebiete und die ständige Ausbreitung der Städte sorgen dafür, dass die Natur unter Druck steht. Erstaunlicherweise gibt es in dem Land trotz allem noch immer genügend Tiere, die in der freien Natur leben. Das ist die Folge der sorgfältigen Natur- und Wildverwaltung.
Auch die Jäger tragen seit Generationen ihren Teil dazu bei. Sie pflegen ihr Jagdrevier das ganze Jahr hindurch, schaffen die notwendigen Ruheplätze für das Wild, legen Futterstellen an, an denen sich die Tiere ungestört ihren Proviant beschaffen können, erfassen und überwachen den Bestand, beugen Wildschäden vor und bejagen bestimmte Wildsorten in festgelegten Zeiträumen. Die Antwort auf die Eingangsfrage lautet daher eindeutig: „Ja“.
Wer sich in den Niederlanden übrigens „Jäger“ nennen möchte, muss erst ein schwieriges, unter staatlicher Aufsicht stehendes Jagdexamen ablegen. Ein Jäger ist ein Fachmann mit umfassendem Wissen auf dem Gebiet Wild: Er weiß alles über die entsprechenden Gesetze, Ökologie, Wildkrankheiten, Wildverletzungen, Landbau usw.
Er ist für einen ausgewogenen Wildbestand verantwortlich, der so wenig Schaden wie möglich in der Land-, Garten- und Forstwirtschaft anrichtet. In den Niederlanden führt er seine Arbeit in einer regionalen Wildorganisation (WBE) aus, in der Behörden, Polizei, Landwirtschaftsorganisationen, Wasserbehörden, Wiesenvogelschützer usw. eng zusammen arbeiten.