Die Fasanenhenne: nicht das schlauste Tier

Fasanenhennen sind die sprichwörtlichen „Blondinen“ unter den Vögeln: Sie können sich in vielen Situationen nicht gerade auf eine hohe Intelligenz verlassen. Wenn sie Eier legen, machen sie das manchmal in dem Nest eines Artgenossen. Dadurch entsteht Unruhe, wodurch häufig beide Nester verloren gehen. Ist doch alles gut gegangen und sind aus den 10 bis 16 von ihr gelegten Eiern Küken geschlüpft, rächt sich die Tatsache, dass Fasanenhennen nicht bis drei zählen können. Die Mutter geht an dem Tag, an dem die Küken geschlüpft sind, mit ihrer Brut spazieren: die Henne voraus, hinter ihr versuchen die Küken, ihrem Tempo zu folgen. Das ist im hohen Gras ziemlich schwierig, aber richtig heikel wird es, wenn Mutter über einen schmalen Graben springt.

Die ersten beiden Küken, meistens die stärksten und schlausten, springen ihr tapfer nach, aber der Rest kommt nicht so schnell  hinterher und bleibt zurück. Mutter läuft nichtsahnend weiter, denn durch die fehlende Fähigkeit, bis drei zu zählen, vermisst sie von ihrem Nachwuchs nicht ein Küken. 

Das Leben solcher mutterloser Küken endet meist im Magen eines Fuchses, Marders oder streunendem Iltis, die sich gerne einer so einfachen Beute annehmen. Aber auch die schwarze Krähe und der Eichelhäher nutzen diese Chance, von streunenden Katzen ganz zu schweigen. Man kann jedoch auch behaupten, dass die Fasanenhenne ihren Nachwuchs gut gegen Angreifer verteidigt. Durch lautes Flügelschlagen und zornige Pickanfälle weiß sie so manchen Unhold abzuwehren.