"Muss das jetzt sein?" hörte der Jäger einen Mann hinter sich sagen, als er eine Taube schoss. Der Hund des Jägers apportierte die Taube, während sich zwischen den beiden Männern ein Gespräch entwickelte. "Das ist doch alles andere als ein schöner Anblick, mein Herr. Erst fliegt so ein prächtiger Vogel frei und unbeschwert durch die Luft. Dann hört man einen lauten Knall, sieht das Tier taumelnd herabstürzen und mit einem "Plumps" auf den Boden fallen. Welches Vergnügen bereitet es Ihnen eigentlich, einen so schönen Vogel abzuschiessen?"
Der Jäger entgegnete, dass er sich in seinem Jagdrevier befinde und dass er dort sei, weil ihn der Bauer angerufen habe, der dort Erbsen anbaut. „Tauben, aber auch Fasane, sind nämlich verrückt auf die kleinen Keime, mit denen Erbsen aus dem Boden kommen. Erst kommen nur einzelne Vögel, doch schon bald sind Hunderte Tauben auf dem Feld, um die Keime aufzufressen. Auf diese Weise richten sie enormen Schaden an. Tauben picken so lange, bis sie ihren Kropf voll haben. Dann sitzen sie auf den Bäumen, nur um nach einigen Stunden erneut zuzuschlagen. Aber das ist nur ein Teil des Schadens. Wenn sie über die Äcker watscheln, scheiden sie regelmäßig Kot aus. Dadurch werden die Erbsen, die sie nicht fressen, für den Verzehr ungenießbar. Deshalb erhält der Landwirt keinen Cent, wenn er die mit Kot verdreckten Erbsen verkaufen will“, erklärte der Jäger.
Der Jäger sorgt außerdem zusammen mit dem Landwirt für einen angemessenen Lebensraum für das Wild. Er richtet Plätze ein, an denen Büsche und Sträucher wachsen, in denen Insekten leben. Zudem können sich dort Säugetiere und Vögel verstecken; sie ziehen hier im Sommer ihre Jungen auf. Der Landwirt tut dies gerne, weil er sieht, dass dadurch wieder mehr Blumen blühen, die wiederum Insekten anlocken, was das Gebiet für Vögel interessant macht. Ein Stück landwirtschaftlicher Naturschutz, der von den Jägern ausgeführt und gefördert wird.